FAQ zu Arganöl

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen und Antworten zu unterschiedlichen Themen rund um das Arganöl.

1. Was ist Arganöl?

Arganöl ist ein Speise- und Pflegeöl, welches aus den Früchten des Arganbaumes (Argania spinosa) gewonnen wird. Das Öl wird nicht nur in der Küche verwendet, sondern auch in der Kosmetik und der Gesundheitsbranche.

2. Wie wird Arganöl gewonnen?

Das Speise- und Pflegeöl wird vornehmlich durch Pressung der Kerne der Arganfrucht gewonnen. Es gibt die traditionelle Handpressung, die jedoch sehr zeitaufwendig ist, und die Pressung mittels Maschinen. Für einen Liter Arganöl werden bei der Handpressung rund zwei Arbeitstage und 30 kg Früchte benötigt. 30 kg Früchte liefern 4 bis 5 Arganbäume.

Zudem existiert für industrielle Zwecke wie der Kosmetikindustrie die Ölgewinnung mittels lipophiler Lösungsmitteln. Diese Lösungsmittel extrahieren sozusagen das Öl, was schließlich destilliert wird. Dieses Arganöl besitzt dreimal so viele nichtverseifbare Anteile wie ein durch Pressung gewonnenes Arganöl.

3. Was enthält Arganöl?

Arganöl besteht zu 80 Prozent aus ungesättigten und 20 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Einige im Arganöl vorkommende Fettsäuren sind die Alpha-Linolensäure mit etwa 0,1 g auf 100 g Arganöl, Linolsäure mit 34,3 g, Ölsäure mit 45,7 g, Palmitinsäure mit 12,7 g und Stearinsäure mit 5,7 g. Zudem enthält Arganöl reichlich Tocopherole. Die zu den bekanntesten Tocopherole gehörende Substanz ist das Vitamin E.

4. Welche Vitamine enthält Arganöl?

Arganöl enthält Vitamin E als eine Form der Tocopherole, welches für seine antioxidative Wirkung bekannt ist. Zudem kann das Vitamin vor Herz-Kreislauf-Problemen schützen und den Alterungsprozess verlangsamen. In dem Öl können bis zu 600 mg je kg Vitamin E vorkommen.

5. Wo wächst der Arganbaum?

Der Arganbaum wächst ausschließlich in Südmarokko, genau genommen im Südwesten in den Gebieten der Arganeraie, obwohl der Baum in der frühen Erdgeschichte im ganzen Mittelmeerraum und in Nordafrika zu finden war. Das Gebiet der Arganeraie ist etwa 8.000 Quadratmeter groß und der letzte Zufluchtsort des Arganbaumes. Darum wurde es 1998 von der UNESCO als Biosphärenreservat aufgenommen.

6. Warum wachsen die Arganbäume nur in Marokko?

Argania spinosa liebt wüstenartige, heiße und trockene Klimata. Einen solchen idealen Standort hinsichtlich seines Vegetationsanspruchs findet der Arganbaum anscheinend bisher nur im südlichen Marokko. Versuche, den Baum auch in anderen Gebieten anzusiedeln oder ihn in Baumschulen zu züchten, misslangen bisher. Nur einmal konnte ein Forscherteam aus Israel den Arganbaum in der Negev-Wüste ansiedeln.

7. Für welche Speisen eignet sich Arganöl?

Der nussige Geschmack des Arganöls harmoniert optimal zu Salaten und Fleischgerichten. Vor allem aber rundet es Suppen und Reisgerichte ab. Interessant sind beispielsweise die Kombinationen Mozzarella, Erdbeeren und Arganöl, Feldsalat, Mandarinen und Arganöl oder aber auch Risotto mit grünem Spargel und Arganöl. In Smoothies bringen ein paar Tropfen des Öls einen herrlich nussigen Geschmack und auf Frisch- und Weichkäse ein wenig verteilt verleiht Arganöl zusammen mit Weintrauben dem Käse das i-Tüpfelchen.

8. Bei welchen Haar- bzw. Hautproblem hilft Arganöl?

Das Öl von Argania spinosa hilft in erster Linie, die Haut und das Haar mit Feuchtigkeit zu versorgen, ohne dabei die natürliche Schutzschicht der Haut anzugreifen.

Arganöl kann als Haarkur und Haarmaske bei trockenem, sonnengestressten Haar eingesetzt werden, aber auch bei Spliss und fettigem Haar. Bei Spliss wird das Öl in die Haarspitzen vorsichtig einmassiert, bei fettigem Haar wird die Kopfhaut mit dem Öl leicht benetzt. Da das Öl wertvolle Inhaltsstoffe besitzt, ist es auch in der Lage, Hautprobleme wie Ekzeme und Ausschläge zu vermindern.

Erfahrungsberichte zeigen, dass das Öl selbst bei Schuppenflechte und Neurodermitis zum Einsatz kommen kann und Linderung schafft. Arganöl wird auch als Hautpflege eingesetzt. Vor allem trockene Haut kann durch das Öl ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden.

9. Flockiges Arganöl? Was ist die Ursache?

Sollte das Arganöl flockig werden, so hat dies meist nur eine Ursache: Das Öl wurde zu kalt gelagert, beispielsweise im Kühlschrank. Dies ist aber nicht weiter schlimm. Arganöl kehrt wieder in seinem Ausgangszustand ohne Qualitätsverlust zurück, sofern es dann bei Zimmertemperatur gelagert wird.

10. Was sagt eigentlich die Wissenschaft zu Arganöl?

Die Wissenschaft führte bereits seit Jahren etliche Studien zum Arganöl durch. Die bisherigen Resultate zeigen durchweg positive Ergebnisse. Wissenschaftler der Universität Paul Verlaine in Metz beispielsweise fanden heraus, dass Arganöl einen hohen Anteil an Tocopherole enthält. Tocopherole schützen den menschlichen Körper vor Umweltgiften und können das Immunsystem stärken.

Eine weitere interessante Studie eines marokkanischen Wissenschaftsteams untersuchte die Haltbarkeit des Öls. Arganöl hält sich wesentlich länger als andere Öle und oxidiert nicht. Die Untersuchung des Instituts für Pflanzenchemie der Universität in Rabat in Marokko brachte ans Licht, dass Arganöl durch den hohen Vitamin E-Gehalt Frauen in der Menopause unterstützen kann. Es trägt dazu bei, Symptome wie Herzrasen, Hitzewallungen und Nachtschweiß zu lindern.

11. Worauf beim Kauf von Arganöl achten?

Sollten Sie mit Arganöl für die Haar- und Hautpflege liebäugeln, so sollten Sie darauf achten, ein natives, kaltgepresstes, ungeröstetes Arganöl in Bio-Qualität am besten mit Herkunft Marokko zu kaufen. Dieses enthält die meisten wertvollen Inhaltsstoffe. Sollten Sie das Arganöl für die Küche verwenden wollen, so können Sie auch ein geröstetes Arganöl kaufen. Dieses ist intensiver im Geschmack, enthält aber durch den Erhitzungsprozess weniger wertvolle Inhaltsstoffe.

12. Warum ist Arganöl so teuer?

Biologisch hergestelltes Arganöl wird zumeist in kleinen Betrieben per Hand gepresst. Für einen Liter Öl benötigt man die Fruchternte von etwa 4 bis 5 Bäumen. Dies entspricht etwa 30 kg Arganfrüchte. Die Handpressung ist jedoch sehr mühsam und zeitaufwendig, was sich schließlich im Preis niederschlägt.

13. Wie wird Arganöl gelagert?

Arganöl wird trocken, dunkel und kühl bei 10 bis 19 °C gelagert. So kann das Öl problemlos zwei Jahre, ohne seine wertvollen Inhaltsstoffe zu verlieren, überstehen. Im Kühlschrank sollte Arganöl nicht gelagert werden, auch wenn es ihm anscheinend nicht schaden würde.