Arganbaum - das lebende Fossil

Der Arganbaum, lateinisch „Argania Spinosa“, wird auch Arganie genannt und gehört zur Familie der Sapotengewächse.

Arganbaum

Seine Ursprünge werden im Tertiär angenommen, er ist eine mehr als 80 Millionen Jahre alte Kulturpflanze und damit ein lebendes Fossil.

Bis heute trägt er zur Lebensgrundlage des Berbervolkes bei, denn neben der Herstellung des Öles werden auch sein starkes Holz zum Bau und die Blätter als Futtermittel verwendet.


Aussehen und Eigenschaften

Er ist ein immergrüner Laubbaum. Sein bedeutendes äußeres Erscheinungsbild erhält er bei einer Wuchshöhe zwischen acht und teilweise bis zu zwanzig Metern durch die ausladende Krone, deren Umfang bis zu fünfzig Metern erreichen kann.

Seine Rinde ist dick und rau. Sie hat netzartige, würfelförmige Einrisse und ähnelt einer Schlangenhaut.

Die Arganie ist trockenresistent. Sie wurzelt bis zu einer Tiefe von dreißig Metern auf ihrer Suche nach Wasser. Dies und die Fähigkeit, bei langanhaltender Trockenheit die Blätter abzuwerfen, verleiht ihr die Kraft, auch Zeiten der Dürre und hohe Temperaturen zu überstehen. Sie kann sich in eine Phase der Wachstumsruhe versetzen, um bei positiveren Bedingungen neuerlich auszuschlagen. Das Wurzelwerk bildet in den sandigen Böden einen natürlichen Erosionsschutz bei Sandstürmen und den sehr selten auftretenden Regenfällen. So helfen die Arganbäume, das Vordringen der Wüste zu verlangsamen.

Ihre spitzen Dornen schützen die Arganie vor Fressfeinden und dank ihrer, den Widrigkeiten der Natur angepassten, Überlebensstrategien hat sie eine Lebenserwartung von 200 bis 400 Jahren.

Ein Arganbaum bietet fünf positive Eigenschaften zur Weiterverarbeitung:

  • sein Fallholz dient als Brennholz

  • seine Früchte dienen als Nahrungsmittel

  • Arganöl wird in der Kosmetik sowie Medizin verwendet

  • Arganöl dient als Zugabe in Speisen


Wo wächst der Arganbaum?

Der Arganbaum wächst ausschließlich in Südmarokko, genau genommen im Südwesten in den Gebieten der Arganeraie, obwohl der Baum in der frühen Erdgeschichte im ganzen Mittelmeerraum und in Nordafrika zu finden war. Das Gebiet der Arganeraie ist etwa 8.000 Quadratmeter groß und der letzte Zufluchtsort des Arganbaumes. Die UNESCO erklärte 1998 dieses Gebiet zum Biosphärenreservat.

Warum wächst der Arganbaum in Marokko?

Argania spinosa liebt wüstenartige, heiße und trockene Klimata. Einen solchen idealen Standort hinsichtlich seines Vegetationsanspruchs findet der Arganbaum bisher nur im südlichen Marokko.

Arganbaum Klima

Versuche, den Baum in anderen Gebieten anzusiedeln oder ihn in Baumschulen zu züchten, misslangen bisher. Nur einmal konnte ein Forscherteam aus Israel den Arganbaum in der Negev-Wüste ansiedeln.

Die Frucht des Arganbaumes

So wie der Arganbaum optisch in seinem Habitus dem Olivenbaum gleichkommt, so ist auch seine Frucht den uns eher bekannten Oliven oder Datteln sehr ähnlich. Im Alter von fünf Jahren trägt er erstmalig einige wenige Früchte. Reiche Ernten aber werden erst ab einem Alter von fünfzig Jahren erreicht.

Arganfucht

Die Arganfrucht reift überjährig. So ist es möglich, dass ein Baum Blüten und Früchte mehrerer Jahre gleichzeitig tragen kann.

Die Fruchtschale ist extrem hart und das Fruchtfleisch eher bitter. Im Inneren des Kerns finden sich zwei Samenplättchen von der Größe eines großen Sonnenblumenkerns. Aus ihnen wird das kostbare Arganöl gewonnen.